„Low Carb“ heißt wortwörtlich übersetzt: „Wenig Kohlenhydrate“.
Was das genau bedeutet und wie es sich auf den Körper auswirkt, erfahrt ihr jetzt. 🙂
Also, wenig Kohlenhydrate. Aber weniger als was? Wie viel ist weniger? Und wo sind überhaupt überall Kohlenhydrate drin? Fragen über Fragen…
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt mindestens 50% der täglichen Kalorienzufuhr über Kohlenhydrate zu sich zu nehmen. Das entspricht ungefähr 230g KH täglich für Frauen und 300g für Männer.
Damit ihr euch das besser vorstellen könnt: Das sind dann ungefähr 500g Toastbrot, 1,5 kg Kartoffeln, 300g roher Reis, 8,5kg roher Brokkoli oder 400g Schokolade.
Kohlenhydrate sind fast überall drin- als Zucker in Schokolade, Früchten und Jogurt, als Stärke in Kartoffeln, Reis und Mais, als Zellwände in Gemüse.
Ganz ohne Kohlenhydrate geht also nicht, wenn man nicht auf Gemüse komplett verzichten will. Was übrigens weder Gesund, noch der Verdauung zuträglch wäre.
Wenn man mal bedenkt, dass die DGE seit den 60igern empfiehlt, viele gesunde Kohlenhydrate (besonders Vollkornbrot) und dafür wenig Fett zu essen, ist es doch erstaunlich, dass die Deutschen immer dicker werden. Deshalb haben sich schlaue Menschen gedacht, dass es vielleicht sinnvoll wäre, einfach mal den Spieß umzudrehen und die Kohlenhydratzufuhr zu beschränken. So entstanden Ernährungsformen wie „Atkins“, „LCHF“, „Schlank im Schlaf“, „Low „Carb“ und und und.
Ohne jetzt auf die einzelnen Formen eingehen zu wollen – bei allen werden die Kohlenhydrate rigoros limitiert. Bei LCHF auf höchstens 30g am Tag, bei Low Carb irgendwo zwischen 31g und 100g, bei Schlank im Schlaf werden abends die Kohlenhydrate weggelassen.
Kohlenhydrate werden im Darm in Einfachzucker aufgespalten, diese gelangen ins Blut und sind damit ruck zuck im Gehirn. Eigentlich ganz cool- wäre da nicht das Insulin.
Insulin wird ausgeschüttet, sobald Kohlenhydrate aufgenommen werden. Je nach KH-Menge wird viel oder wenig Insulin ausgeschüttet, da dieses im wahrsten Sinne des Wortes der Schlüssel zu den Zellen ist. Ohne Insulin gelangt der Zucker nicht in die Zellen, er verbleibt im Blut und wir haben einen Zuckerschock bzw eine Überzuckerung.
Der Nachteil ist, dass jede Insulinausschüttung die Fettverbrennung stoppt. Sofort und für mindestens zwei Stunden. Wenn man jetzt alle zwei Stunden einen kleinen Happen voller Kohlemhydrate essen würde- wäre die Fettverbrennung an diesem Tag gleich null.
Nach dem Zuckerhoch kommt das Zuckertief- da das Insulin alle KH weggeschleust hat,sinkt der Blutzuckerspiegel ab-genauso tief wie er vorher angestiegen ist. Das Resultat ist Hunger.
Da der Körper nicht immer gleich viele Kohlenhydrate benötigt, braucht er eine Möglichkeit, diese aufzubewahren. Ratet doch mal, wo die zu viel aufgenommenen Kohlenhydrate landen? Genau- Bauch, Hüfte, Oberschenkel, Po… Bei jedem anders verteilt, aber doch alles nur ein Kohlenhydratspeicher für schlechte Zeiten.
Das wollte ich nicht mehr. Ich will nicht alle paar Stunden etwas essen müssen, weil mein Blutzucker im Keller ist. Ist ja nicht so, als würde ich nicht genug Vorräte in meinem riesigen Kohlehydratspeicher – auch als Bauch bekannt – mit mir herumschleppen, von dem man sich locker über Wochen am Leben halten könnte. Und trotzdem verlangt der Körper immer wieder nach schnell verfügbaren Kohlehydraten.
Weil der Körper nämlich ein fauler Sack ist 😀 Anstatt die Speicher anzugreifen, verlangt er nach neuen KH, die müssen nämlich nicht erst wieder in etwas Brauchbares umgewandelt werden, wie das bei Bauchspeck der Fall wäre.
Wie viele Kohlenhydrate man zu sich nimmt, ist jedermans freie Entscheidung. Ich lasse Brot, Kartoffeln, Reis, Nudeln und Zucker weg. Ich habe anfangs noch mit einer App kontroliert, wie viel ich esse und wie viel davon KH sind. Das habe ich allerdings schnell aufgegeben, da es mich wahnsinnig unter Druck gesetzt hat.
Wenn man die KH weg lässt, muss man mehr Fett und Eiweiß zu sich nehmen.
Warum? Weil der Körper ja trotzdem noch seine täglichen Aufgaben erfüllen muss und dafür braucht er nun mal Energie.
Und der gute Nebeneffekt ist – Fett und Eiweiß machen schneller und länger satt. Nach dem Verzehr von KH hatte ich oft das Gefühl, dass ich kurz vor dem Platzen bin. Fand ich sehr unangenehm, war aber leider so. Eine Stunde später hatte ich schon wieder Hunger – obwohl ich sicherlich genügend Kalorien zu mir genommen habe, um damit ein paar Stunden überleben zu können 😉
Das habe ich nicht mehr, seit ich mich Low Carb ernähre. Außen an Tagen, wenn ich doch mal zu KH greife. Dann weiß ich aber auch, warum ich Hunger habe und esse etwas, was mich länger satt macht.
Ich will euch die oft aufgelisteten Nachteile dieser Ernährungsform natürlich nicht vorenthalten.
Zuviel Eiweiß schadet den Nieren.
Bei LC nimmt man verhältnismäßig viel Eiweiß zu sich (wenn man es mit den Vorgaben der DGE vergleicht), das stimmt. Allerdings gibt es einen Richtwert: 1,5g pro Kilogramm Körpergewicht. Das wären bei einem Gewicht von 70kg ungefähr 105g Eiweiß pro Tag. Da vom Körper so viel nicht auf einmal verarbeitet werden kann, sollte man dieses auf die Mahlzeiten aufteilen. Also muss die Niere schon mal nicht 100g sofort verarbeiten, sondern nur einen Teil dessen. Bei 3-5g Eiweiß pro Kilogramm Körpergewicht allerdings können die Nieren durchaus leiden. Das wären dann aber auch bei 70kg Körpergewicht 210-350g Eiweiß. Täglich. Das schafft man übers Essen nicht 😉
Wichtig ist auch, dass die Nieren ordentlich gespült werden. Wenn man sich nicht LC ernährt, sollte man ca 2 Liter am Tag trinken, bei LC noch etwas mehr. Denn sonst entstehen auch ohne vermehrte Eiweißaufnahme Nierenprobleme.
Personen, die unter Nierenerkrankungen leiden, sollten auf jeden Fall mit ihrem Arzt besprechen, ob eine Ernährung nach LC medizinisch unbedenklich ist.
Zuviel Fett ist ungesund, fördert ungesundes Cholesterin und verstopft die Arterien.
Jein. Fett verstopft tatsächlich Arterien, allerdings nicht das durch die Nahrung aufgenommenen Fett. Bei allen, die Ich kenne, sind die Blutwerte so fantastisch wie schon seit Jahren nicht mehr.
Folgendes ist der Grund: Der Körper braucht Fett. Unser Gehirn besteht zur Hälfte aus Fett, Muskeln und Zellwände auch. Bekommt der Körper weniger Fett als er braucht, muss er selbst welches herstellen. Das kann er durchaus. Dazu benötigt er Kohlenhydrate, welche er in HDL- Cholesterin (gut), LDL-Cholesterin (schlecht) und Triglyceride umwandelt. Gutes HDL-Cholesterin (kleine Eselsbrücke: Hab-dich-lieb-Cholesterin) ist so groß, dass es nicht in die winzigen Arterien gelangt. Es tut, was es tun muss, bewegt sich dabei nur in den großen Arterien und wird dann wieder abgebaut.
Durch KH hergestelltes LDL ist deutlich kleiner, weshalb es ihm gelingt, in dünne Arterien einzudringen und diese zu Verstopfen.
Wenn man jetzt mehr tierische oder pflanzliche Fette aus Fleisch und Nüssen oder Oliven zu sich nimmt, muss der Körper kein Fett mehr selbst produzieren. Was bedeutet, dass weniger winziges LDL im Blutkreislauf ist. Zu diesem Thema kann ich euch das Buch „Weizenwampe“ von William Davis ans Herz legen.
Dann wird man ja gar nicht satt!
Doch, und wie 😀 Eiweß sättigt, Fett sättigt und Gemüse kann man essen, so viel man möchte 😀 Auch auf Süßes muss man nicht verzichten. Seht ihr ja an meinen Rezepten. Und das Beste ist: Man fühlt sich satt, aber nicht als würde man jederzeit Platzen.
Also, als kleines Fazit kann man sagen- eine kohlenhydratarme Ernährung ist abwechslungsreich, ohne Hunger umsetzbar und nach ein paar Wochen hat man den Dreh raus ^^
Wenn ihr noch Fragen habt oder ich etwas vergessen haben sollte, sagt einfach Bescheid.
Eure Chris
Quellen:
www.dge.de,
www.wikipedia.de,
www.lchf.de,
„Weizenwampe“ von William Davis
Having read this I thought it was rather informative. I appreciate you spending some time and effort to put this informative article together.
I once again find myself personally spending way too much time
both reading and posting comments. But so what, it was still worthwhile!